Maria Baumgärtle

 
Radlertag im Unterallgäu am 15.08.2016

Baumgärtle wird zum Mittelpunkt der Radlerwelt

Weit über 1000 Radfahrer sind am Feiertag in den Wallfahrtsort geradelt. Der Älteste war 91, der Jüngste fünf Jahre alt.

Von Josef Hölzle

Radlertag_2016_HochradlerViel Beifall gab es für die „Hochradler“, die beeindruckende Fahrkünste auf ihren historischen Gefährten demonstrierten.

Einen strahlenden Sonnentag und eine riesige Radlerinvasion erlebte am Fest Mariä Himmelfahrt der Wallfahrtsort Maria Baumgärtle. Der kleine Weiler war zum 30. Mal Ziel einer Radler-Wallfahrt. Rund 1200 Teilnehmer und Besucher stellten wohl alle bisherigen Unterallgäuer „Radlertage“ in den Schatten. Aus allen Himmelsrichtungen steuerten junge und ältere Fahrradfans den hoch gelegenen Wallfahrtsort an.

Baumgärtle: An Mariä Himmelfahrt das Radfahrer-Mekka des Unterallgäus …
Darunter waren auch zahlreiche Radlergruppen. Sie folgten damit dem Ruf des Landratsamtes Unterallgäu, die traditionelle Sternradfahrt zu einer Sternwallfahrt zu nutzen. Zusammen mit dem bewährten Baumgärtler Wirt war die Behörde für den „weltlichen Bereich“ zuständig, während Pater Alois Schlachter, der Rektor des Missionshauses, den religiösen Teil in den Mittelpunkt rückte. In einer eindrucksvollen Andacht unter freiem Himmel sprach er – quasi als Gastgeber – von einer „schönen Tradition“ und dankte den Initiatoren und Teilnehmern dieser beliebten Wallfahrt. Diese sei neben der sportlichen Herausforderung vor allem eine glaubensorientierte Begegnung der Menschen. Der gespendete Segen an diesem Tag erstrecke sich natürlich nicht nur auf die Räder, sondern vor allem auch auf die Menschen, die diese nutzen, betonte er. So wünschte Pater Alois Gottes Segen und Begleitung auf allen Wegen.

Die Andacht wurde wunderschön umrahmt vom Chor „Klangzauber“ aus Breitenbrunn. Nach einigen Fürbitten und einem Rosenkranz-„G’setzle“ ging der Geistliche zusammen mit Bruder Anton im weiten Areal umher, um die vielen hunderte von Fahrrädern aller Gattungen mit Weihwasser zu segnen.
Radler-Sternfahrt: Weitester Weg von Ulmer Radler zurückgelegt.

Danach gehörte die Bühne im Klostergelände Landrat Hans-Joachim Weirather und seinem Organisationsteam. Nach der Tradition des Radlertages gab es Urkunden für die jüngsten und ältesten Teilnehmer. Immerhin standen dabei fünfjährige Buben aus der Nachbarschaft neben einem 91-jährigen Konditionswunder aus Kempten auf der Bühne. Den Weitpreis gewann ein Radler aus Bernstadt bei Ulm, der (einfach) 80 Kilometer zurücklegte. Auch die größten Radlergruppen mit weiter Anreise wurden geehrt und gewürdigt. Die Sieger kamen in einer geballten Gruppenstärke von 48 Pedalrittern aus Zusmarshausen.

Bei einem Jubiläumsquiz gab es attraktive Gewinne und ein 500 Euro teures Fahrrad als ersten Preis zu gewinnen. Der Glückliche gehörte zur Radlergruppe aus Zusmarshausen – und hatte nun plötzlich zwei Fahrräder für die Rückfahrt. Danach ging es in Baumgärtle hoch her. Manche Radler sagten auch noch bei der „Schwarzen Madonna“ in der Wallfahrtskirche „Grüß Gott“.

Wallfahrt: In Baumgärtle gibt es mobile Werkstatt für Radler
Beim Dorfwirt Maucher spielte derweil im voll besetzten Wirtschaftshof die Blaskapelle Unterkammlach zackig auf.

Viele der Radler konnten sich dabei in Ruhe auch noch für ihre Rückfahrt über Berg und Tal stärken und ihre Erfahrungen austauschen. E-Bike-Fahrer führten gleichzeitig in der Stromtankstelle im Gasthaus Maucher ihrem Fahrrad neue Schubkräfte zu. Auch eine mobile Fahrradwerkstatt bot ihre Dienste an.

Ein besonderer Hingucker des Tages war eine historische Hochrad-Gruppe aus der Nähe von Wasserburg am Inn. Die Mitglieder mit ihren schwarzen Zylinderhüten zeigten ihre beeindruckenden Fahrkünste und ernteten großen Beifall. Auch Landrat Weirather und Pater Alois stiegen gekonnt auf so ein historisches Vehikel und legten unfallfrei einige Meter aus hoher Warte zurück.




 
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